Biokunststoffe – nachhaltig oder nur besseres Plastik?
- Biork Author
- 20. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Immer mehr Produkte werden heute mit dem Label „biologisch abbaubar“ oder „kompostierbar“ beworben. Klingt gut – doch was steckt wirklich hinter sogenannten Biokunststoffen? Und sind sie eine echte Alternative zu Plastik – oder nur Greenwashing mit grünem Etikett?
🥤 Was sind Biokunststoffe überhaupt?
Der Begriff ist nicht geschützt – und deshalb verwirrend. Es gibt zwei Hauptkategorien:
1. Biobasierte Kunststoffe
→ werden aus Pflanzen hergestellt (z. B. Maisstärke, Zuckerrohr, Zellulose)
→ aber: können genauso schlecht abbaubar sein wie herkömmliches Plastik
2. Biologisch abbaubare Kunststoffe
→ können sich unter bestimmten Bedingungen zersetzen
→ aber: meist nur in industriellen Kompostieranlagen – nicht im Hauskompost oder in der Umwelt
Beispiel: PLA (Polymilchsäure) – weit verbreitet z. B. in Bio-Kaffeebechern. Klingt öko – braucht aber über 60 °C, kontrollierte Feuchtigkeit und 6–12 Wochen Zeit, um sich wirklich zu zersetzen.
🗑️ Das Entsorgungsproblem
Das größte Missverständnis: Viele Biokunststoffe gehören NICHT in den Biomüll.
In Deutschland dürfen die meisten Bioabfallanlagen diese Stoffe nicht verarbeiten – sie müssen wie normaler Müll verbrannt werden.
Noch schlimmer: Gelangen diese Materialien in die Umwelt oder ins Meer, verhalten sie sich wie klassisches Plastik.
🔍 Biokunststoffe ≠ plastikfrei
Auch wenn „Bio“ draufsteht – Biokunststoffe sind technisch gesehen immer noch Plastik.
Sie lösen nicht das Grundproblem:
kurze Nutzungsdauer
lange Abbauzeiten
falsches Entsorgungsverhalten
Ressourcenverbrauch durch intensive Landwirtschaft
✅ Was ist wirklich nachhaltig?
Wiederverwendbare Materialien: Glas, Edelstahl, Kork
Natürliche, kompostierbare Verpackungen: Papier, Baumwolle, Kork
Vermeidung statt Kompensation: langlebige, reduzierte Produkte
Bei Biork setzen wir auf Kork – ein Naturmaterial, das nicht nur nachwächst, sondern CO₂ speichert, ohne Müll zu erzeugen. Ganz ohne Plastik – bio oder nicht.
Fazit:
Biokunststoffe sind ein interessanter Zwischenschritt – aber keine Lösung für das globale Plastikproblem. 🌍 Echte Nachhaltigkeit beginnt nicht mit neuem Material, sondern mit neuem Denken.
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